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NEU: SEISS – Aufbau- & Entstör-Elemente
Die heilerischen Impulse von Willi Seiß
und seiner FREIEN HOCHSCHULE AM BODENSEE
20 Jahre FHaB
2017
„Es genügt auf folgende Analogie hinzuweisen: es war nicht das Stroh der Krippe, noch waren es die Tiere, die sich dort anwesend fanden, die die Magier aus dem Morgenland führten und das Kind finden ließen, sondern vielmehr der Stern am Himmel. Ebenso wird man im Hermetismus nur Stroh und die Tiere finden, wenn man nicht von seinem Stern geführt wird, der nur in der Intuition besteht“ (19. Brief, „Die Sonne“; a.a.O., S. 430-431).
Der christliche Hermetismus bietet also eine innere Führung über die Intuition. Um zum „Kind“ geführt zu werden – und nicht zu abstraktem Gedankenleben und ungereinigten Gefühlen (d.h. zu „Stroh und Tieren“) – ist eine beständige Läuterung des Willenslebens notwendig. Sowohl das Wollen des Denkens, als auch das Wollen des Fühlens als auch der Willen selbst müssen sich also beständig bemühen, sich der Führung des Hermetismus würdig zu erweisen. Wenn die verschiedenen Aspekte des Willens „arm“ und leer geworden sind, kann der Schüler nicht nur die Führung des Taro aufnehmen, sondern er findet auch in den Ereignissen des Lebens eine Stütze und ein Schulungsmittel für seinen Weg. Ein solcher Schüler des Hermetismus wird dann auch einen Beitrag leisten können, die menschlichen Wissenschaften und die Kunst so zu transformieren, dass schließlich auch die Kultur – und letztlich auch die gesamte Erde – wieder dem „sonnenhaften Oben“ entgegentreten kann. Und der Garant dafür, dass die innere Führung, wie sie sich durch das Studium des Taro einstellt, harmonisch mit den äußeren Prüfungen des Lebens zusammenwirkt, ist diejenige Wesenheit, die vor rund 2000 Jahren das „Oben“ und das „Unten“ verbunden hat. Ohne sich einer Führung von dem Strom zu öffnen, der von dieser Wesenheit ausgeht, wird das Bewusstsein letztlich ohne Leben bleiben, und das Leben wird nicht von Bewusstseinsklarheit durchdrungen werden können.
Die Verbindung des von Bewusstsein durchdrungenen Seelischen und der sich im Physischen abdrückenden Ereignisse des Lebens vollzieht sich also in dem dazwischen liegenden Ätherischen. Nach dem sonnenhaften Gestalten des Astralleibes, der inneren Führung durch die Teilnahme am lebendigen Strom des Hermetismus und den Lektionen des äußeren Lebens besteht das Ziel der hermetischen Bemühungen darin, eine umfassende Beziehung zu dem sonnenhaft durchstrahlten ätherischen Leben zu finden. Der Hermetismus lehrt jedoch keine festgelegten Vorstellungen über dieses bewusstseinsklare Leben, er lehrt die vielschichtige, unmittelbare und lebendige Erfahrung.
Ostern 2008
Dr. phil. Sebastian Niklaus studierte Philosophie, Religionswissenschaft, Psychologie und Betriebswirtschaft in München, Wien und Hagen. Zentrale Themen waren zunächst Erkenntnistheorie, Gehirnforschung und tibetischer Buddhismus. In seiner Promotion im Rahmen eines Graduiertenkollegs arbeitete er hierbei an der Klärung des Übergangs von einer quantitativen zu einer qualitativen Betrachtungsweise der Wirklichkeit, wie er sie sich durch sein Studium von Rudolf Steiner und Valentin Tomberg angeeignet hat. Nach seiner Tätigkeit an einem Gymnasium ist er zurzeit Mitarbeiter eines Unternehmens in der Schweiz, wo er unter anderem an der Gestaltung sozialer Zusammenhänge arbeitet.